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Als Schriftsteller hat Johann Joachim Winckelmann - dem modernen Publikum die antike griechische Kunst nahe gebracht. Wir betrachten die Kunst nicht nur der antiken Welt oft, ohne es zu ahnen, durch das Prisma seiner Schriften. Der Apoll und die Venus von Belvedere und die Laokoongruppe, die er für die herausragendsten Werke der antiken Kunst hielt, stehen bis heute ganz oben auf den Listen der Italien-Antikenführer.

Die Sixtinische Madonna, längst eines der populärsten Kunstwerke überhaupt, hat Winckelmann zum ersten Mal ausführlich beschrieben und als Meisterwerk erkannt. Seine Vorstellung vom idealschönen Körper, in dem sich weibliche und männliche Elemente vereinen, antizipiert Ideale des modernen Genderdiskurses.

Die Lange Nacht erzählt von einem Schustersohn aus Stendal, der in Rom zum Gelehrten von Weltrang wurde. Von einem ehrgeizigen jungen Wissenschaftler, dem ein geschickter Coup dazu verhalf, zum ersten deutschsprachigen Schriftsteller mit europäischer Wirkung zu werden.

Einem rastlosen Abenteurer, lebenslang auf der Suche nach dem Schönen. Sie erzählt von den Zusammenhängen zwischen Winckelmanns Griechenlandbild und der Freiheitsidee der französischen Revolutionäre von Und davon, wie Winckelmann per Umweg über die Bibliothek des Architekten und späteren Präsidenten Thomas Jefferson sogar Einfluss auf die Architektur der US-amerikanischen Südstaaten nahm.

Er gilt als ein Begründer der Archäologie und der modernen Kunstgeschichte, als Interpret des antiken Lebensideals und als Ideengeber der Weimarer Klassik. Und davon, wie Winckelmann mit seinem Blick auf das Schöne in der Kunst und den schönen menschlichen Körper die Ästhetik der Nachwelt geprägt hat, von klassizistischer Bildhauerei bis hin zum Körperkult eines Arnold Schwarzenegger.

Stefan Lehmann, Professor für klassische Archäologie in Halle. Die französische Germanistin Elisabeth Decultot. Die Kuratorin der Ausstellung "Winckelmann. Moderne Antike", die bis zum Sommer im Neuen Museum Weimar zu sehen war. Elisabeth Decultot :. Winckelmann war ja nicht nur ein deutscher Schriftsteller, sondern ein internationaler, der bis zum Anfang des Jahrhunderts eine extrem breit angelegte Rezeption in ganz Europa hatte.

Er war nicht nur ein klassizistischer Schriftsteller, sondern jemand, der eben auch in seiner Darstellung des Schönen nicht klassizistische Elemente auch betont hat, wie eben Ausdruck, Bewegung, Pathos. Der Germanist Wolfgang von Wangenheim. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel "Der verworfene Stein.

Winckelmanns Leben". Eine Biografie, in deren Mittelpunkt die Zusammenhänge zwischen Johann Joachim Winckelmanns Homosexualität und seinen kunstästhetischen Auffassungen stehen. Wolfgang von Wangenheim. Und in meinem Buch über Winckelmann habe ich im Titel den Torso so gezeigt, er bezieht sich nicht auf den Stein, der unvollendet überliefert ist, da fehlt der Kopf, die Arme, sondern es bezieht sich auf die Person Winckelmanns.

Nämlich Winckelmann hat bestimmt durch seine Beschreibungen geschafft, eine Ergänzung, auch eine Rehabilitation des Homosexuellen. Natürlich nicht explizit, er macht fast nichts explizit, er sagt nichts Genaues über sein Privatleben erfahren wir fast nichts. Aber zum Torso als drittes Beispiel: er beschreibt nämlich auf ungeheure Weise den Rücken, er sagt, es fehlt leider der Kopf, wir müssen uns den denken und stellen uns vor, es sei ein Herakles oder Herkules.

Und Winckelmann sagt, wenn uns so viel fehlt, dann müssen wir das, was wir noch haben, betrachten. Und der schöne Bauch.