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Der US-Komponist, Pianist und Sänger Julius Eastman war eine schillernde Figur der Minimal-Music-Szene der er-Jahre. Viel Nachruhm war ihm aber nicht beschieden: Als Eastman im Alter von nur fünfzig Jahren verarmt und einsam starb, nahm die Musikwelt kaum Notiz davon. Seine Wiederentdeckung hat vor einigen Jahren eingesetzt, die Black-Lives-Matter-Bewegung war daran nicht unbeteiligt.
Als schwarzer Homosexueller verstand er sein musikalisches Schaffen als Vehikel, um gesellschaftspolitische Anliegen und seine Vision einer schwulen Politik der Zukunft zu transportieren. Er machte dabei keine Gefangenen: Als Werke von Eastman an der Northwestern University in Evanston, Illinois, aufgeführt werden sollten, protestierten Teile der Studentenschaft und des Kollegiums.
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Auf eben diese Titel beziehen sich die Warnhinweise, die jetzt im Kunstraum Innsbruck affichiert sind. Sie deuten allerdings auch auf das Dilemma hin, in das wir in den aktuellen Debatten über den Gebrauch diskriminierender Sprache mitunter geraten. Wie umgehen damit, wenn Angehörige marginalisierter Gruppen den Rassismus, den sie erfahren, selbst radikal in Worte fassen?
Eastman sah sich angesichts der Proteste zu einem öffentlichen Statement veranlasst, die Rede, die er vor Konzertbeginn hielt, wird in der Zwei-Kanal-Videoinstallation The Third Part of the Third Measure ebenso reinterpretiert wie seine Musik. Es ist eine eindringliche, im besten Sinne irritierende Reflexion über postkoloniale Strukturen, Marginalisierung, gescheiterte Gesellschaftsutopien und die Ästhetik der schwarzen Avantgarde, die man hier von The Otolith Group serviert bekommt.
Das Londoner Kollektiv besteht aus Anjalika Sagar und Kodwo Eshun und hat in seinen filmischen Essays keineswegs nur die Vergangenheit im Blick, das lässt sich am experimentellen Porträt des von Don Cherry, Collin Walcott und Nana Vasconcelos gegründeten Free-Jazz-Trios Codona erahnen.
Mit Two Sonic Works , so der Titel der Schau, will der Kunstraum Innsbruck dezidiert an aktuellen Fragestellungen zu gesellschaftlichen Brüchen und Utopien rühren. Das darf man als programmatisches Statement lesen. Die Institution, von Galeristin Elisabeth Thoman und Mitstreitern als gemeinnütziger Verein zur Ausstellung aktueller Kunst gegründet, zeigt gerade ihre Und ist nach einigen Turbulenzen der jüngeren Vergangenheit inzwischen wieder in ruhigeren, zugleich inhaltlich spannenden Gewässern unterwegs.
Eine Schau von The Otolith Group ist ab November in der Wiener Secession zu sehen. Ivona Jelcic, Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen siehe ausführliche Forenregeln , zu entfernen.
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