Schwule dating apps für senioren graz
Es ist der Abend des Juli in einer kleinen Gemeinde irgendwo im Speckgürtel von Graz. Ein Jähriger hat sich ein Profil auf Grindr — einer Datingplattform für schwule Männer — zugelegt. Er gibt einen falschen Namen an, Paul. Er selbst ist nicht homosexuell. Sein Fake-Account ist Teil eines verbrecherischen Plans.
Mit falschem Foto und falschem Namen will er schwule Männer in die Falle locken, um sie zu misshandeln. Wenige Stunden später wird sich Paul eine Sturmhaube über den Kopf ziehen und brutal auf Manfred eindreschen. Auf einer Parkbank in einem kleinen Wald bei Graz nimmt ein Serienverbrechen seinen Ausgang, das Österreich erschüttern wird.
Gruppen von maskierten Männern fallen im Wald über die ihnen unbekannten Opfer her. Sie schlagen, treten, quälen und berauben sie. Sie rasieren ihnen die Haare ab. Sie beschmieren sie mit Lackstiften. Sie nötigen sie, mit ihnen zu tanzen. Über Monate und quer durch das Land.
Sie filmen ihre Taten und laden die Videos im Internet hoch. Die Opfer: nicht nur, aber auch schwule Männer. Die Täter: vorwiegend Jugendliche aus der Neonazi-Szene — oder von ihr rekrutiert. Pauls Tat brachte die Ermittlungen vergangenen Sommer ins Rollen. Auffallend viele Jugendliche waren beteiligt, der Jüngste 14 Jahre alt.
Vieles bleibt noch im Dunkeln. Die Anzahl der Opfer — derzeit 17 — etwa, die noch steigen könnte, oder wie und ob sich die Schlägertruppen in den einzelnen Bundesländern vernetzten. Vieles ist mittlerweile aber auch klarer geworden: Die Organisation der Verbrechen über die sozialen Medien.
Die Rekrutierung gewaltbereiter Jugendlicher im Nazi-Milieu. Die falschen Identitäten. Der Hinterhalt. Der Hass.
Dating im alter neu definiert: schwule dating apps für senioren in graz
Dass die Täter es offenbar nicht nur auf schwule Männer abgesehen hatten, sondern einfach einen Vorwand suchten, ihre Gewaltfantasien auszuleben. Dass sie Methoden aus der islamistischen Rekrutierungsszene kopierten. Und dass die Ermittlungen einen anderen Ausgang nahmen als bis dato bekannt.
Nicht ein Mann aus Unterpremstätten bei Graz ist wie kolportiert das erste Opfer, sondern Manfred, jener Mann, der auf Pauls Einladung eingegangen war.