Schwuler araber salzburg
ACHTUNG, DIESER BEITRAG IST VERALTET! Zurückgekehrt sind sie nie. Die Situation dort wurde zu gefährlich für Aktivisten wie sie: In einer offen homophoben Gesellschaft, die Homosexualität mit Gefängnis ahndet. Untergekommen sind die in einer Salzburger Wohngemeinschaft für LGBTI- Refugees.
Denn auch unter den Geflüchteten herrscht oft noch ein feindliches Klima gegenüber den queer People. Sie lachen. Zusammen seien sie nicht. Aber sie stehen alles zusammen durch: Den Weg zu mehr Sichtbarkeit in Äthiopien, wo es per Gesetz keine Schwulen gibt. Den Weg nach Österreich, weil es in Äthiopien keine Schwule geben darf.
Nun sind sie hier: zusammen, in einer WG eigens für LGBTI- Flüchtlinge, weil es auch in der Salzburger Flüchtlingscommunity genügend Menschen gibt, die ihre Homosexualität verurteilen. Negede trägt ein Nasenpiercing, auf den Fingernägeln die Reste von Nagellack.
Dass er anders war, habe er schon immer gewusst. In einer protestantischen Familie ist er aufgewachsen, Missionarsschulen hat er besucht, wo sich alles um Gott und die Bibel gedreht hat. Bevor er selbst wusste, wer und wie er war, wussten es die anderen. Sie haben ihn in Schubladen gesteckt.
Irgendwann hat er dann einen Jungen geküsst, mit 12 oder so. Ich wusste, dass es falsch war und dass es nicht nur mich, sondern auch meine Familie in die Hölle bringen würde. Bis heute, fügt er hinzu, habe er mit dem Jungen nicht darüber geredet. Das kann man in Äthiopien nicht.
In Äthiopien, sagt Noel, haben Schwule kein Gesicht. Und zeigen sie doch Eines, droht ihnen Gefahr, im Gefängnis zu landen. Genau das haben Noel und Negede aber gemacht. Soziale Netze waren der Untergrund, in denen sich in ihrem Land eine Community zusammenschloss.
Negede selbst hatte ein zweites Profil für sich angelegt, in dem er seine Identität als schwuler Mann zeigen konnte. In seinem Netzwerk fanden sich bald 3. Einer unter ihnen war Noel. Noel sagt, dass seine Kindheit leichter gewesen wäre als Negedes.
Schwuler araber: vorurteile und realität in salzburg
Seine Mutter habe ihn weniger konservativ erzogen. Mit 15 hatte er sein Coming Out, auch das hat seine Mutter akzeptiert. Sie habe sich nicht gefreut, das nicht, aber akzeptiert habe sie es. Noel, dieser ernste junge Mann mit kurzen Dreads sitzt rechts von mir.