Asian boyfriend gay berlin

asian boyfriend gay berlin

Homosexualität gilt unter Vietnamesen als ansteckende Krankheit. Viele Schwule müssen sich deshalb verstecken. Immerhin: Am Hackeschen Markt hat sich inzwischen eine kleine Szene schwuler vietnamesischer Gastronomen entwickelt. Der Abiturient Thanh hat zwei Leben. Das eine verläuft in seiner Familie in Marzahn.

Thanh isst gern in vietnamesischen Restaurants in Marzahn. Er kauft in den dortigen Asiamärkten ein. Und er chattet von seinem Computer aus mit seiner Lieblingscousine in Hanoi. Sein zweites Leben hat mit Vietnamesen nichts zu tun. Er geht in einem anderen Bezirk aufs Gymnasium.

Sein Freundeskreis besteht fast nur aus Deutschen. Thanh verbringt seine Freizeit gern am Nollendorfplatz — in Bars mit der Regenbogenfahne und auf Schwulenpartys. Er ist schwul. Seine Eltern, seine Verwandten, die vietnamesische Community in Marzahn ahnen davon nichts.

Seine deutschen Schulkameraden und Freunde wissen es alle. Ein Jahr später outete er gegenüber seinen Schulfreunden. Von ihnen ist er als Schwuler akzeptiert. Doch er hat Angst vor der Zukunft. Das gibt der Jährige unumwunden zu in einer Befragung des Archivs der Jugendkulturen zu seiner vietnamesischen Identität in Deutschland.

Angst vor der Zukunft hat Thanh, weil er das Leben mit seiner Familie und das als Schwuler nicht miteinander vereinbaren kann.

Asian boyfriend gay: kulturelle vielfalt in berlin

Für seine Familie gilt Homosexualität — wie für viele Vietnamesen — als ansteckende Krankheit. In seinem vietnamesischen Umfeld kennt Thanh genau zwei Schwule: seinen Friseur, der die Beziehung zu seinem Partner geheim hält, und den Sohn einer einst angesehenen Marzahner Familie.

Dessen Eltern akzeptieren den Sohn. Deshalb wird die Familie von vielen vietnamesischen Familien im Ostteil der Stadt abgelehnt. Auch von Thanhs Eltern. Übers Heiraten entscheiden nicht nur die Brautleute allein, sondern auch die Familien. Eine Schwiegertochter soll in einer traditionellen Familie in den Haushalt der Schwiegereltern ziehen und diese nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.

Viele vietnamesischen Gewerbetreibende haben keine Rentenversicherung und werden später auf ihre Kinder angewiesen sein. Nach einem arbeitsreichen Leben wünschen sich vietnamesische Eltern deshalb eine Schwiegertochter, die mit ihnen harmoniert, und Enkel, um sich endlich zurücklehnen zu können.

Das gibt schon bei heterosexuellen Töchtern und Söhnen des Öfteren Konflikte. Ein schwuler Sohn wird aber keine Schwiegertochter und keine Enkel ins Haus bringen. Und fast noch schlimmer: Nach dem Tod ist es Aufgabe des Sohns und des Enkelsohns, den Ahnenkult für sie zu zelebrieren.